Wie wir trotz Allergie zu unseren Katzen kamen

 
Nun, lange hieß es für mich immer, dass eine Katze nicht in Haus kommt. Die Nase und die Augen haben immer sofort bemerkt, wenn eine Katze irgendwo zu Hause ist. Und wehe dem, eine Katze hat mir auch nur einen kleinen Kratzer beigebracht. Es wurde rot und juckte fürchterlich.

 

Irgendwann einmal hörten wir davon, dass es Katzen gäbe, auf die ein Allergiker nicht reagieren würde. Also googelten wir in regelmäßigen Abständen nach solchen Katzen. Über eine ziemlich lange Zeit hinweg.
In regelmäßigen Abständen veränderten wir die Suche und dann, September 2007 gab es den ersten Hinweis:

 

German Rex

 

So sei der Name der entsprechenden Katze.
Leider haben wir keine einzige Cattery mit Kitten gefunden. Aber wir nutzten die Zeit und informierten uns über Wesen und Rasse und über das Leben mit einer Katze allgemein.

 

Und dann schlug unser Suchagent an: 5 (!) kleine schwarze Kitten! Irgendwo in der Nähe von Salzgitter. Mein Mann, genauso katzenverliebt wie ich, aber nicht allergisch, nahm Kontakt mit der Züchterin auf. Wir besuchten die Katzen und die Züchterin Anfang Januar 2008 und, oh Wunder, meine Nase schlug nicht an!

 

Ich weiß ich war leichtsinnig. Ich hatte meine Tabletten nicht genommen. Aber für den Notfall hatte ich meine Medikamente mitgenommen. Trotzdem: ich würde keinem Allergiker empfehlen, nicht gedopt zu einem Züchter zu gehen. Schließlich hätten ja noch anderen Katzenrassen da sein können!

 

Ich wurde dann von meiner Line ausgesucht. Aber ob sie zu uns kommen konnte war zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher. Die Züchterin hat dann ganz vorsichtig einen Büschel Haare abgeschnitten. Line war ganz geduldig und hat sich das gefallen lassen. Ich glaube, mich hat die kahle Stelle an ihrem Schwanz mehr gestört als sie.

 

Mit diesem Haarbüschel bin ich dann zu meinen Allergologen gegangen. Er hat mir einen Vortrag darüber gehalten, dass es nicht sein könne, dass ich nicht auf die Katze reagiert habe. Aber, den Test hat er dann doch gemacht. Gleichzeitig hat er noch mal auf eine normale Katze getestet und, da sowieso wieder einmal nötig, einen normalen Allergietest.

 

Die bekannten Pöckchen entstanden. Nur an der Stelle, an der er die Haare von Line gerieben hat und an der Stelle, wo er den vom Fell gelösten Speichel eingeritzt hat, da war nichts. Gar nichts. Also wurde, da der Arzt es nicht glauben konnte, alles noch mal gemacht. Eine andere Lösung wurde hergestellt und in meine Haut geritzt. Wieder nichts.

 

Nochmals hat mir mein Arzt dann einen Vortrag darüber gehalten, dass sich die Allergie noch einstellen könne, dass es keine Garantie dafür gäbe, dass ich für immer und ewig nicht allergisch auf meine Katze reagieren würde. Auch gab er mir Verhaltensregeln mit auf dem Weg, wie, dass die Katze nichts im Schlafzimmer und schon gar nichts im Bett zu suchen habe. Aber er sagte auch, dass er noch nie einen solchen Allergietest gesehen habe.

 

Ich habe gejubelt. Und mein Mann erst! Er vereinbarte sofort einen Termin mit der Züchterin und fuhr mitten in der Woche mal eben nach Niedersachsen und zurück. Nach Mitternacht kam er dann mit unseren beiden Katzen hier an.

 

Line hatte die ganze Zeit im Auto geweint und war heiser. Der Dicke hat immer wieder versucht sie zu beruhigen, aber geholfen hat das nichts.
Nein, Auto fahren ist und bleibt unangenehm mit beiden...

 

Als die beiden dann bei uns in der Küche standen, ist Line steifbeinig aber zielstrebig auf die Toilette gegangen. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie sie das sofort gefunden hat.

 

Und unser Dicker hat zielstrebig den Weg unter unseren Schrank gefunden und hat dort den ersten Monat verbracht... Bis es ihm dort zu langweilig wurde und mein Mann ihn davon überzeugen konnte, dass es schöner ist, auf dem Kratzbaum gekuschelt zu werden.